Wenn man sich ein Haustier anschafft, übernimmt man in der Regel die Verantwortung für sein ganzes Leben. Es gibt jedoch leider Situationen im Leben, in denen Menschen ihre geliebten Haustiere einfach nicht mehr halten können – oder wollen. Zu den häufigsten Abgabegründen gehören Erkrankungen, Wohnungswechsel, Zeit- oder Interessemangel sowie Allergien. Es gibt verschiedene Gründe, sein Haustiere in das nächstgelegene Tierheim abzugeben. Bevor man jedoch seinen Vierbeiner in ein Heim abgibt, sollte man folgende Punkte beachten.
Informationen über das Tier weitergeben
Bitte fragen Sie zunächst vorab im Tierheim nach (persönlich oder telefonisch), ob das Tierheim überhaupt die nötige Kapazität besitzt, Ihr Haustier aufzunehmen. Zudem nehmen manche Tierheime ausschließlich Tiere aus der Region auf. Bitte geben Sie vorab alle wichtigen Informationen über das Tier weiter - Charaktereigenschaften, Vorlieben, Abneigungen, Gesundheitszustand, bekannte Krankheiten, Allergien, Fressgewohnheiten, etc. Je mehr das Tierheim über das Tier weiß, desto leichter ist es ein neues, adäquates Zuhause zu finden. Wenn das Tierheim nun einen freien Platz für Ihren Vierbeiner hat, müssen Sie als Besitzer das Tier persönlich abgeben. Sollte dies aus Krankheitsgründen nicht möglich sein, benötigt das Tierheim eine Vollmacht und eine Kopie des Personalausweises von Ihnen.
Eine Abgabegebühr fällt an
Im Tierheim angekommen, werden alle Tiere tierärztlich untersucht. Jene, wo es notwendig ist, müssen geimpft, gechipt, und ggf. kastriert werden. Um diese Kosten zu decken, fällt meist eine kleine Abgabegebühr - oder auch Verzichtsgebühr genannt - für das Tier an. Je nach Alter, Rasse und Gesundheitszustand fällt eine höhere oder niedrigere Gebühr für Sie an. Manche Tiere müssen noch kastriert werden, bestimmte Impfungen oder Medikamente erhalten. Meist fängt die Abgabegebühr bei einem Hund bei etwa 150€ an, bei Katzen liegt sie bei 90 € (ohne Impfschutz). Kaninchen, Mäuse und Vögel fangen oftmals ab 12 € an.
Nach Alternativmöglichkeiten suchen
Bitte denken Sie gut über die Abgabe Ihres Haustieres nach und ob es nicht eine bessere Alternative und Unterbringung für das Tier gibt. Die Abgabe im Tierheim sollte daher die letzte Alternative sein, sich von seinem Tier zu trennen. Wenn Sie Ihr Tier nicht mehr halten können oder wollen, versuchen Sie bitte zunächst in Eigeninitiative ein neues Zuhause zu finden. Möglicherweise findet sich ja im Bekannten- oder Familienkreis oder beim netten Nachbarn, der das Tier bereits kennt, ein neuer Besitzer.
Nutzen Sie auch die Tierärzte in Ihrer nahen Umgebung. Sie können bspw. Flyer beim Tierarzt austeilen. Oft sind auch Pinnwände vorhanden, wo Sie Suchanzeigen sowie Vermittlungsanzeigen veröffentlichen können. Nutzen Sie einen Fotoaufdruck Ihres Tieres und geben Sie auf jeden Fall Ihre Telefonnummer an, damit Interessenten Sie auch erreichen können, und die Vermittlung möglichst schnell geht. Die Tierarztpraxis ist insofern eine gute Anlaufstelle, da sie jeden Tag von vielen Tierfreunden besucht wird. Es gibt Menschen, die vielleicht gerade ihr geliebtes Haustier verloren haben und auf der Suche nach einem neuen Haustier sind. Oder sie kennen jemanden, der gerne ein Haustier haben möchte.
Verzichten Sie auf Internetanzeigen
Ganz wichtig ist, dass Tier nicht über das Internet zu verkaufen. Dies ist als Laie und somit Nicht-Züchter nicht nur illegal, sondern findet dort auch unseriöser Tierhandel statt. Sollte Ihr Haustier jemandem in die Hände fallen, der Profit mit ihm machen möchte (u.a. Zucht), kann man nur in den wenigsten Fällen das Tier retten.
Bitte setzten Sie auch Ihr Tier nicht aus! Die Abgabe eines Tieres erfordert Mut, dennoch wird niemand für seine Entscheidung verurteilt. Mit einer Abgabe im Tierheim ermöglichen Sie Ihrem Tier, ein neues Leben anzufangen. Das Aussetzen von Tieren ist eine Straftat und bedeutet oft den Tod.